In diesem Blogbeitrag soll es um Erste Hilfe Tipps bei Milchstau gehen. Dieses Thema ist ein sehr häufiges, mit dem wir Hebammen um Hilfe und Unterstützung gebeten werden. Ein Milchstau kann jederzeit in der Stillzeit auftreten, meist jedoch in den ersten Monaten eurer Stillbeziehung.

Manche Frauen haben dieses Ereignis öfter, andere nur einmalig.

In jedem Fall ist es sehr wichtig, dass du SOFORT reagierst und gegensteuerst, damit nicht eine Brustentzündung daraus entsteht. Ich werde dir in diesem Beitrag etwas zu den Ursachen, den Anzeichen eines Milchstaus und der Behandlung erklären.

Ursachen des Milchstaus:

  • Stress durch verschiedene Auslöser (familiärer Streit, zu viel Besuch auf einmal, Schlafmangel und keine Entlastung, zu viel im Haushalt gemacht)
  • externes „Reinreden“ und zu viel gut gemeinte Tipps
  • längere Stillpausen (Baby schläft plötzlich länger, lässt Mahlzeiten aus)
  • Aufsteigende Keime z.B. durch wunde Brustwarzen
  • Zug auf die Brust bekommen (verkühlt)
  • (eher selten) zu enger Still-BH

Anzeichen eines Milchstaus:

  • Schmerzen in der Brust
  • Rötung und Schwellung (gerne die Brust im Spiegel dahingehend anschauen, um die Diagnose zu sichern)
  • Feste Stellen/ Knoten zu ertasten
  • Unwohlsein, wie beginnende Erkältung/Grippe
  • auch Schüttelfrost

Solltest du diese Anzeichen bei dir feststellen, kontaktiere bitte deine Hebamme oder einen Arzt, um die Diagnose zu sichern und weitere Informationen zu erhalten.

Behandlung eines Milchstaus:

Am besten legst du dich zu deinem Baby ins Bett, bis deine Symptome wieder völlig abgeklungen sind!! Lass in dieser Phase deinen Haushalt Haushalt sein. Das ist jetzt nicht so wichtig.

Hole dir bitte bis zu deiner Heilung Unterstützung!! (Partner, Großeltern, Menschen, bei denen du dich wohl fühlst und deren Beisein dir Ruhe und Entspannung schenkt.)

Daneben ist das Wichtigste, deine Brust jetzt immer wieder so gut wie möglich zu entleeren!

Leg dein Baby möglichst oft an und in einer Position, in der sein Unterkiefer zu der gestauten Stelle zeigt. Denn mit seinem Unterkiefer und seiner Zunge entleert das Baby den Bereich der Brust am effektivsten. Eventuell kannst du dafür auch deine Position beim Stillen entsprechend verändern, oder die des Babys. Für das Baby ist es nicht gefährlich, die gestaute Milch abzutrinken. Selbst dann nicht, wenn du Fieber entwickeln solltest.

Damit die Milch besser läuft, kannst du deine Brust vor dem Stillen wärmen, z.B. mit einer heißen Dusche, feuchtwarmen Kompressen oder einem in der Mikrowelle oder Backofen erwärmten Wärmekissen der Firma GRÜNSPECHT. Diese sind mit Kirschkernen oder z.B. Rapssamen gefüllt, welche die Wärme speichern und dosiert wieder an deine Brust abgeben und dadurch den Milchfluss fördern können. In Form des Nackenhörnchens (C-Form) kannst du es gut vor dem Stillen um die Brust legen.

Außerdem kann ich dir das Brustmassage-Gerät der Firma ELANEE an dieser Stelle empfehlen.

Dies ist ein vibrierendes Massagegerät für die Brust während der Stillzeit. Die Massage mit dem kleinen Gerät fördert die Durchblutung des Brustgewebes. Der Milchfluss wird angeregt und Verhärtungen können gelockert werden. In meiner Praxis konnte ich damit schon sehr positive Ergebnisse erzielen. Probiere es gerne aus!

Nach dem Stillen kannst du deine Brust kühlen. Manche Kolleginnen empfehlen gekühlte Weißkohlblätter dafür. Sie werden mit einem Nudelholz etwas gewalkt („ausgerollt“) und dann so lange auf die Brust gelegt, bis der kühlende Effekt nachlässt. Du kannst im Anschluss auch noch einmal neue nehmen, die Brustwarze dabei aber stets aussparen.

Weißkohl enthält ein Enzym, das Entzündungen reduzieren kann, und du kannst mit den Kohlblättern im BH auch ohne Probleme einmal aufstehen.

Ich empfehle betroffenen Frauen meist Quarkwickel, welche die Entzündung auch prima reduzieren. Am besten streichst du den kühlen Quark nicht zu dünn zwischen eine Schicht Mullwindel und legst diesen Wickel nach dem Stillen auch für ca. 30 Minuten auf die gerötete Stelle deiner Brust. Das kannst du auch wiederholen am Tag.

Durch den Schutz der Mullwindel lässt sich der Wickel danach besser ausschütteln, ohne dass der Quark in deiner Wohnung verteilt wird.

Solltest du Schmerzen bzw. Fieber haben und Medikamente benötigen, besprich das bitte unbedingt mit deiner Hebamme und/oder Arzt.

Kann oder will dein Baby nicht ausreichend trinken, weil es z.B. müde oder satt ist, kann man die Brust auch ausstreichen. Am besten mit der „Marmet-Technik“. An dieser Stelle kann ich dir keine ausführliche Anleitung diesbezüglich geben, aber du findest dazu online Informationen.

Diese Technik ist auch zu empfehlen, falls der Milchstau beim Abstillen auftritt.

Denn Entlastung durch Stillen oder Pumpen würde die Milchproduktion nur wieder unnötig anregen. Solltest du mit dieser Technik nicht zurechtkommen, versuche mit einer Handmilchpumpe und vorsichtigem Sog, die gestaute Milch zum Fließen zu bringen.

Notfallmäßig bekommt man auch in der Apotheke z.B. eine stufenlos verstellbare elektrische Milchpumpe. Wichtig ist bei all dem, dass du wirklich NUR pumpst, bis du eine Entlastung spürst.

Sonst könntest du in einen Teufelskreis geraten, wenn dein Baby es weiterhin nicht schafft, die wieder nachproduzierte reichliche Milch abzutrinken.

Sollte dein Milchstau durch einen Überschuss an Milch entstanden sein und sich dieser nicht in Kürze, durch einen Wachstumsschub des Babys auflösen, kann man versuchen, die Milchmenge durch naturheilkundliche Maßnahmen zu reduzieren. Hierbei solltest du dich aber immer von deiner Hebamme beraten lassen, damit du dich nicht versehentlich komplett abstillst. Manchmal hilft auch bereits der Genuss von ein paar Salbeibonbons, um die Milchmenge zu reduzieren…

Sollte der Milchstau nicht nach 1-2 Tagen deutlich besser geworden sein und/oder Fieber dazu gekommen sein, musst du einen Arzt aufsuchen.

Der Übergang zu einer ernsthaften Brustentzündung kann fließend sein.

Solltest du eine bakterielle Brustentzündung entwickeln, benötigst du ein Rezept für ein Antibiotikum. Mach dir deshalb keine Sorgen, dein Arzt kann dir ein Medikament verordnen, mit dem du weiterstillen kannst.

Es kann auch sein, dass ein Milchstau mehrfach während deiner Stillzeit auftritt.

Je besser du dich aber jetzt schonst (Bettruhe!!) und nach dem Stillen oder sonstigem Entleeren die Brust kühlst und dich pflegst, desto wahrscheinlicher ist es, den Milchstau schnell und ein für alle Mal in den Griff zu bekommen.

Da manchmal ein Milchstau auch durch kleine Verletzungen an der Brustwarze bzw. durch Auskühlen/ Zugluft entstehen kann, möchte ich dir zu guter Letzt noch die Seide-Wolle-Stilleinlagen von ELANEE empfehlen. Beanspruchte Brustwarzen regenerieren sich besonders gut direkt an der Luft. Die Seide und die besondere Strickweise sorgen für eine gute Luftzufuhr und transportieren die Flüssigkeit vom Körper weg. Die saugfähige Lage aus Wolle schützt die Wäsche

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